Wir unterscheiden uns besonders in unserem Unterricht und seinen Inhalten von anderen Schulen. Neben intellektuellen Leistungen fördern wir bei unseren Schülern auch ein hohes Maß an praktischen Fertigkeiten wie Häkeln und Stricken, Schreinern und Schnitzen, Spinnen oder auch Gartenbau und Schmieden. Ziel ist es dabei, einer einseitigen Bildung der Kinder entgegenzuwirken und ihnen neben den geistigen Fähigkeiten auch ein breit gefächertes Spektrum sozialer und praktischer Kompetenzen mit auf ihren Weg zu geben.

Hauptunterricht und Epochen

Fortlaufend von der ersten bis zur zwölften Klasse werden alle Schüler in den ersten beiden Unterrichtsstunden gemeinsam im Klassenverband beim Klassenlehrer (bzw. in der Oberstufe von Fachlehrern) unterrichtet. Zudem wird in dieser Zeit jeweils etwa vier Wochen lang täglich ein einziges Fach bearbeitet. Diese Form des Unterrichtes wird Epochenunterricht genannt. Er bedeutet für alle Beteiligten eine große Kontinuität und trägt so zur Vertiefung einzelner Themenkomplexe sowie vielfältigster sozialer Kompetenzen bei.

Zwei Fremdsprachen von Anfang anGartenbaugelaende

Wir unterrichten ab der ersten Klasse zwei Fremdsprachen: Englisch und Französisch. Die Kinder können so in einem Alter in die Sprachen "hineinhören" und spielerisch die ersten Grundlagen schaffen, in dem sie dafür besonders empfänglich sind. Die Waldorfschulen machen mit dieser Praxis seit ihrem Bestehen gute Erfahrungen.

Handarbeit und Werken

An der Freien Waldorfschule Gütersloh wird in den 2001 neu erbauten Werkstätten eine Vielzahl an praktischen und künstlerischen Fächern unterrichtet. Diese Fächer nehmen im Wochenrhythmus der Kinder eine sehr bedeutende Position ein. Ziel ist ein ausgewogener Wechsel von intellektueller und praktischer Leistung. So lernen die Kinder in der Unterstufe unter anderem das Malen mit Aquarellfarben, Stricken, Häkeln und Filzen. In der Mittelstufe werden Inhalte wie Werken mit Holz, Gartenbau und Nähen unterrichtet, in der Oberstufe wird geschmiedet und geschweißt, gemalt und plastiziert.

Im 3. Schuljahr gibt es die Bauepoche, in der Stein auf Stein ein kleines Haus entsteht, sowie das Ackerbau-Projekt, bei dem über ein ganzes Jahr hinweg ein Feld bestellt und schließlich abgeerntet wird.

 Wir machen Theater!

Die Schüler unserer Schule stehen bereits ab der ersten Klasse regelmäßig auf der Bühne und führen zunächst bei Aufführungen vor Mitschülern und Eltern und später auch der Öffentlichkeit kleine Stücke und Erlerntes aus dem Unterricht auf. Höhepunkte und viel beachtete Ereignisse sind für die Kinder und Jugendlichen die Klassenspiele im Laufe der achten und zwölften Klasse. Über Wochen hinweg wird ein Theaterstück intensiv eingeübt und bei vier großen Aufführungen dargeboten.

Eurythmie - eine junge Kunst

Eurythmie ist eine Bewegungskunst, die wie in allen anderen Waldorfschulen auch bei uns in allen Klassen unterrichtet wird. In der Eurythmie bekommt jeder Ton und jeder Buchstabe eine ganz bestimmte Gebärde. Die Kinder lernen über die Bewegung auszudrücken, was zum Beispiel in einem Gedicht über den Sinn hinaus an Lauten lebt oder was in musikalischen Kompositionen in den Tonintervallen zu finden ist.

Praktika - so sieht's aus in der (Arbeits-)Welt

Im Laufe ihrer Waldorfschulzeit absolvieren die Schüler eine große Anzahl von Praktika. Diese werden teils im Klassenverband, teils aber auch alleine angetreten. Um möglichst viele Lebens- und Arbeitsbereiche kennen zu lernen, werden die Praktika in verschiedensten Institutionen und Betrieben durchgeführt. Zu den Themenbereichen gehören unter anderem Handwerk, Sozialwesen, Landvermessung, Forst- und Landwirtschaft.

Abitur

kann an unserer Schule nach der 13. Klasse erlangt werden. Derzeit führen wir die 13. Klasse in Kooperation mit der Rudolf-Steiner-Schule Bielefeld, um das Kursangebot zu vergrößern.

In den letzten Abiturjahrgängen schlossen unsere Schüler mit dem Landesdurchschnitt aus Gymnasien, Gesamt- und Waldorfschulen ab.